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Lustige Fakten über Vögel

Wer Vögel in der freien Natur beobachtet und diese nicht nur von einem Spielautomaten mit Vogelthema kennt, der bemerkt schnell, dass die gefiederten Freunde alles andere als langweilige Gesellen sind.

Von oben beschissen

„Wenn Dir ein Vogel auf den Kopf scheißt, sei nicht traurig. Freu Dich, dass Kühe nicht fliegen können.“

Niemand wird wohl gerne von oben beschissen, auch Vögel selbst nicht. Diese Tatsache macht sich die Wacholderdrossel zum Vorteil. Die Drossel, die meist in kleinen Kolonien brütet, hat nämlich eine ganz besondere Taktik, um Attacken von Nestfeinden wie Rabenvögeln oder Greifvögeln abzuwehren, und ihr Nest zu verteidigen. Die Vögel einer Kolonie gruppieren sich zusammen und bringen den Angreifer dazu, auf den Boden zu fliegen. Anschließend fliegen die Wacholderdrosseln in die Luft und versuchen, den Störenfried durch gemeinschaftliches Bekacken (mit „Kotbomben“) vorübergehend oder bleibend flugunfähig zu machen.

Reinliche Tiere

Dass Vögel reinliche Tiere sind und ihr Zuhause genauso hegen und pflegen wie wir Menschen denkt man wahrscheinlich nicht, oder? Um Parasiten aus ihren Nestern fern zu halten, polstern Stadtvögel diese nämlich mit zerrupften Zigarettenstummeln aus. Das Nikotin hält dabei die Nester von Ungeziefer fern und wirkt quasi wie ein Putzmittel.

Blaumeisen hingegen können nicht nur mit ihrem Schnabel Milchflaschendeckel durchstechen, sondern scheinen sich auch in Kräuter- und Aromatherapie auszukennen. Die kleinen Singvögel legen nämlich kleine Stücke aromatischer Pflanzen wie Lavendel, Apfelminze, Schafgarbe und der Currypflanze mit in ihre Nester, die die Wirkung haben, schädliche Bakterien zu reduzieren. Besonders der Schmeißfliegen-Befall der Nester bereitet den Blaumeisen immer wieder Sorge, was zu sanitären Problemen und damit zu einer hohen Sterblichkeitsrate des frisch geschlüpften Nachwuchses führt. Durch die Anwesenheit der kleinen Pflanzenstücke wurde festgestellt, dass sich der Bakterienbefall der Nester stark reduziert hat.

Non-stop Flug

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, aber wenn es dann endlich Sommer wird, sind auch die Schwalben zurück in Deutschland.

Kurioserweise gibt es einige Schwalben, die ihr gesamtes Leben in der Luft verbringen sobald sie ihre Nester verlassen haben. Sie leben von Insekten die sie während des Fliegens fangen und können sogar in der Luft schlafen und trinken. Na, das nennt sich doch mal ein Luftkünstler!

Pupsen auf Kommando

Ein sehr bizarres Verhalten legt die Tasman-Erddrossel, die im Osten Australiens beheimatet ist, an den Tag. Diese ernährt sich hauptsächlich von Würmern und wenn sie hungrig ist, hüpft sie über den Waldboden und scharrt nach Insekten. Aber warum setzt sie sich zwischendurch immer wieder kurz auf den Boden? Wenn man dann ganz leise ist, dann hört man jedes Mal, wenn sie sich hinhockt, auch noch ein Geräusch. Und zwar ein lautes Pupsen. Die Tasman-Erddrossel pupst auf den Boden, um damit Regenwürmer zu erschrecken. Wenn diese das Pups-Geräusch hören, dann ziehen sie unter der Erde ihren Körper zusammen. Und die Tasman-Erddrossel hat so gute Ohren, dass sie das hört. Wenn sie mit ihrer Pups-Taktik einen Wurm aufgespürt hat, pickt sie ihn sofort mit ihrem spitzen Schnabel auf. Und damit die Tasman-Erddrossel auch immer genug pupsen kann, schluckt sie vorher Luft. Damit sie gleich nach dem Schlucken auch wieder pupsen kann, hat sie einen ganz kurzen Darm. Das bedeutet, dass der Weg von der Luft, die sie schluckt, bis zu ihrem Po so kurz ist, dass sie das ganz schnell hintereinander machen kann. Also schlucken, pupsen, schlucken, pupsen… Und wenn damit ein Wurm erschreckt wird, dann hat er schlechte Karten.

Ein ganz schön verrücktes Viech!

Essbare Nester

Schon einmal chinesische Vogel-Nest-Suppe oder Schwalbennestersuppe gegessen? Wie man vielleicht schon am Namen vermuten kann, sind deren Hauptzutat Nester. Und zwar die der Weißnestsalanganen und der Schwarznestsalanganen. Beide gehören zur Familie der Segler und Speichel ist Hauptbestandteil oder sogar einziger Bestandteil ihrer Nester. Die der Weißnestsalanganen sind weiß und sehen wie Wasserglas aus, die der Schwarznestsalanganen sind, wie man zu Recht annimmt, schwarz und zwar deshalb, weil sie zusätzlich Federn, Gras und Moos enthalten. Diese gelten als Delikatessen und sind eines der teuersten Lebensmittel der Welt, trotz wenig Geschmack und keinem wirklichen Nährwert. Na dann – wohl bekommt es!

Gruppengähnen

Wellensittiche sind die einzigen Vogelarten, die bisher entdeckt wurden, die anfällig für ansteckendes Gähnen sind. Während Menschen, Hunde, Schimpansen, Laborratten und ein paar andere Kreaturen alle bekannt dafür sind, um sich gegenseitig mit dem Gähnen anzustecken, sind die Wellensittiche die ersten Nicht-Säugetierarten, die dieses Verhalten zeigen. Viele Wissenschaftler glauben, dass die unbewusste, instinktive Antwort eine primitive Art sein kann, Empathie zu zeigen, oder es könnte ein Zeichen der Gruppenwachsamkeit sein.

Betrunkene Vögel

Den Möwen im Alfred Hitchcock Film „Die Vögel“ (1963) wurde eine Mischung aus Weizen und Whisky gefüttert, damit sie herumstehen und nicht zu viel fliegen würden. Und die Szene, wo Schauspielerin Tippi Hedren von den Vögeln angegriffen wird, benötigte eine ganze Woche, bis sie im Kasten war. Die Vögel waren dabei an ihren Kleidern mit langen Nylonfäden befestigt, so dass sie nicht wegfliegen konnten.